Der Gleitreibungsprüfstand nach „Tannert“

Der Gleitreibungs-Verschleiß-Indikator (modifizierter Tannert) ist ein Standardprüfgerät zur Untersuchung des Reibungsverhaltens bei langsamen oszillierenden Gleitbewegungen.

Die Versuche können trocken oder geschmiert gefahren werden. Eine Gleitzunge wird zwischen zwei Gleitklötzen oszillierend mit niedriger Geschwindigkeit hin- und herbewegt. Anstatt der Gleitklötze (Flächen­kontakt) können auch Adapter mit Zylinderrollen als Probekörper eingesetzt werden (Linienkontakt).

Beim Laststeigerungslauf wird die Normalkraft nach jedem Bewegungszyklus gesteigert bis Stick-Slip (Ruckgleiten) auftritt oder die Maximalbelastung erreicht ist.

Die Reibkraft wird kontinuierlich auf einem PC aufgezeichnet. Daneben können Gleitgeschwindigkeit und Stillstandszeiten im Versuch variiert werden.

Prüfstandsparameter  
Gleitgeschwindigkeit 0,4 mm/min. bis 20 mm/s (Standard 0,2 mm/s)
Belastung 1 bis 1.800 Newton
Temperatur -10 bis 100°C (mit Heizpatrone in der Probe 280 °C)
Bewegungsarten oszillierend Gleiten
Reibungszustände Trockenreibung, Mischreibung
Kontaktgeometrie Flächen- oder Linienkontakt
Messgrößen Reibungskraft, optische Oberflächenbeurteilung

Sonstige Prüfungen

  • Bestimmung des Reibungsverhaltens bei langsamen Geschwindigkeiten
  • Ermittlung der Haft- und Gleitreibungszahl in Abhängigkeit des Beanspruchungskollektivs
  • Untersuchung der Stick-Slip-Neigung eines tribologischen Systems

Mögliche Probengeometrien