Schwing-Wälz-Verschleiß-Prüfstand (SNR-FEB2)

Neuer False-Brinelling-Prüfstand des KTM

False-Brinelling ist eine spezielle Verschleißerscheinungsform, die bei Wälzlagern auftritt, die nur kleine Schwenkbewegungen durchführen. Bei einem ungeeigneten Schmierstoff kommt es zu Mangelschmierung und zur Ausbildung von Mulden im Abstand der Wälzkörper. Im Gegensatz zum „True-Brinelling“ handelt es sich um einen tribologisch induzierten Schaden und nicht um plastische Deformation.

Bei sehr kleinen Bewegungen, wie sie z.B. bei Mikropositionierbewegungen oder Vibrationen auftreten, spricht man von Stillstandsmarkierungen, bei denen die Oberfläche durch Mikrogleitbewegungen im Kontakt lokal geschädigt werden.

Mittels des False-Brinelling-Prüfstandes können beide Schadenserscheinungen anwendungsnah untersucht werden.

Am bekanntesten ist der SNR-FEB2-Test welcher z.B. für Fette in den Pitchlagern von Windkraftanlagen gefordert wird (Schwenkwinkel +/- 3°).

Das KTM hat zudem einen Laborstandardtest entwickelt, mit dem Lager welche nur sehr kleinen Schwenkbewegungen oder auch Vibrationen ausgesetzt sind, nachgebildet werden können (+/- 0,5°).

Die Lager werden vor und nach dem Versuch gewogen. Außerdem werden die Verschleißmarken in den Laufringen begutachtet und vermessen.

Der Prüfstand am KTM ermöglicht auch Prüfungen mit flüssigen Schmierstoffen. Mit einem Adapter können auch Kegelrollenlager geprüft werden. Daneben können die Prüflager mit einem Kühlaggregat auf tiefe Temperaturen abgekühlt werden.

Prüfstandsparameter  
Axialkraft100 bis 8.000 N   
Versuchsdauer1 min.; 6 min.; 1,3 h; SNR-Test 50 h bei RT und 5 h bei -20°C   
Oszillations-FrequenzStufenlos 1 bis 40 Hz (Standard 25 Hz)   
Oszillationswinkel0,2 bis +/-3° (SNR-Standard +/- 3°; KTM-Standard +/- 0,5°)   
Temperatur-20 bis 80°C (Standard RT) 
PrüflagerAxialrillenkugellager Typ 51206  , KRL optional 
FettmengeLaufrillen gefüllt (ca. 0,8 g pro Lager)

Detailskizze False-Brinelling

Nebenstehendes  Bild zeigt eine typische Stillstandsmarkierung mit der inneren, unveränderten Haftzone. Die Schädigung tritt in den Bereichen mit Mikroschlupf auf. Hier kommt es bei ungeeigneten Schmierstoffen schnell zu massiven Schäden in Folge von Adhäsion und Zerrüttung.

Prüfungen
  • SNR-FEB2-Test  (Standardtest für Fett für Blattlager von Windkraftmaschinen)
  • Quasi-Stillstandstest nach weltweit akzeptiertem Laborstandard (QSST)
  • Einfluss von flüssigen oder pastösen Schmierstoffen auf den Schwing-Wälz-Verschleiß
  • Einfluss der Umgebungstemperatur auf die Entstehung von False-Brinelling-Schäden