Die „Zwei-Scheiben-Prüfstände“
„Amsler A135“ und „Optimol Instruments 2disk“

Zwei-Scheiben-Prüfstände werden zur Untersuchung der Bewegungsarten Rollen, Gleiten und Wälzen eingesetzt.
Mit ihnen können z. B. die Bewegungsvorgänge an Zahnflanken modellhaft abgebildet werden.

Zwei-Scheiben-Prüfstand „A135“
Der Zwei-Scheiben-Prüfstand „A135“ der Firma Roell-Amsler kann zur Untersuchung der Bewegungsarten Rollen, Gleiten und Wälzen eingesetzt werden.
Standardmäßig werden zwei 10 mm breite Scheiben mit 40 mm Durchmesser aneinander gepresst. Die Mantelflächen der Scheibe können theoretisch jede denkbare Geometrie aufweisen. Das Reibmoment wird kontinuierlich aufgezeichnet. Der Verschleiß kann nach dem Versuch durch Wiegen oder Messen bestimmt werden. Mit dem einschaltbaren Exzenter kann der Rotationsbewegung eine pulsierende radiale Belastung (schlagartiges Abheben) überlagert werden. Ein zweiter Exzenter ermöglicht ein periodisches axiales Hin- und Herschieben des oberen Probekörpers. Bei stillstehender oberer Welle, kann anstatt des zylindrischen Probekörpers auch eine Lagerhalbschale eingesetzt werden, um so z. B. Gleitlagerwerkstoffe und Beschichtungen zu testen.
Zwei-Scheiben-Prüfstand „2disc“
Der moderne Zwei-Scheiben-Prüfstand „2disc“ der Firma Optimol-Instruments, München, kann zur Untersuchung der Bewegungsarten Rollen, Gleiten und Wälzen eingesetzt werden. Standardmäßig werden hier zwei 10 mm breite, zylindrische Scheiben mit 45 mm Durchmesser aneinander gepresst. Die Mantelflächen der Scheiben können theoretisch aber jede denkbare Geometrie aufweisen. Für höhere Pressungen werden beispielsweise ballige Scheiben eingesetzt.
Das Reibungsmoment wird kontinuierlich aufgezeichnet. Der Verschleiß wird während des Laufs über einen induktiven Sensor erfasst. Nach dem Versuch kann der massenmäßige Verschleiß durch Wiegen bestimmt werden.
Im Gegensatz zu den alten Zwei-Scheiben-Prüfständen der Firma Roell-Amsler weist dieses hochmoderne Tribometer deutlich größere Leistungsdaten und eine deutlich höhere Präzision auf.
Prüfstandsparameter A 135   2disc
Normalkraft 20 bis 2000 N   20 bis 5.000 N, mittels Feder und Stellmotor
Drehzahl 25 bis 350 1/min   0 bis 3000 1/min, je ein Servomotor (27 Nm) pro Welle
Temperatur RT   RT (Ölumlauf bis 80°C)
Bewegungsarten Gleiten, Wälzen, Rollen   Rollen (Synchronlauf), Gleiten (Stillstand einer Welle, Gegenlauf), Wälzen (stufenloser Schlupf) 
Schlupf 0%, 10%   0 bis 100%
Reibungszustände Festkörper-, Grenz- und Mischreibung, Elastohydrodynamik   Festkörper-, Grenz- und Mischreibung, Elastohydrodynamik
Kontaktgeometie Punkt-, Linienberührung   Punkt-, Linienberührung
Messgrößen Kontinuierliche Reibmomentenmessung   Kontinuierliche Reibmomentenmessung, IR-Temperatur am Probekörper, kontinuierliche Verschleißmessung am Probekörper, Schlupf, Drehzahl, Normalkraft
Probekörper Breite 10 mm, Ø 40 – 65 mm   Breite 10 mm, Ø 45 mm (max. Ø 60 mm)
Gleitgeschwindigkeit 0,1 bis ca. 2,7 m/s   0,1 bis max. 18,8 m/s (im Gegenlauf)

Sonstige Prüfungen

  • Charakterisierung des Reibungs- und Verschleißverhaltens von Werkstoffen und Beschichtungen
  • Ermittlung von Traktionskurven von Ölen (z. B. Für CVT-Getriebe)
  • Untersuchung von Wälzfestigkeit und Ermüdungsfestigkeit von Werkstoffen im geschmierten und ungeschmierten Zustand
  • Charakterisierung des Reibungs- und Verschleißverhaltens von Werkstoffen
  • Untersuchung von Werkstoff- und Schmierstoffeigenschaften bei Roll- und Wälzbeanspruchung
  • Simulation der Rad/Schiene – Verschleißbeanspruchung (Fahrtfläche) und Kurvenbereich (Straßenbahn) 

Mögliche Probengeometrien